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Datum: 12.11.2015

Vortrag mit Diskussion: "Armut in Deutschland ist weiblich" am 26.11.2015

Armut in Deutschland ist weiblich

Vortrag mit Diskussion

am Donnerstag, den 26.11.2015

um 19:30 Uhr in der Kreisbibliothek Eutin, Schloßplatz 2

Anlässlich des Tages gegen Gewalt an Frauen am 25.11. laden das Frauenhaus Ostholstein, der Frauennotruf Ostholstein, das Netzwerk gegen häusliche Gewalt OH, die Kreisbibliothek Eutin und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Eutin zu einem Vortrag  mit  Diskussion über Frauenarmut in Deutschland ein.

„Wir wollen die Zusammenhänge von gesellschaftlich mitverursachter Armut von Frauen aufzeigen. Was stützt diese Armut, wieso haben die betroffenen Frauen kaum eine Chance, ihr zu entkommen, und wie wirkt diese strukturelle Gewalt?“, so die Veranstalterinnen.

„Auch hier bei uns ist Armut von Frauen ein Thema. Besonders viele Alleinerziehende und Rentnerinnen sind arm oder von Armut bedroht und es betrifft auch immer mehr Frauen in der Gesellschaft.“

Eröffnet wird die Veranstaltung von Dr. Ursula Müller mit dem umfassenden Vortrag „Frauenarmut hat System“.

Dr. Ursula Müller hat nach einem Zweitstudium mit dem Schwerpunkt „Soziologie der Frau“ in Deutschland unter anderem in einem Frauenhaus und in der Medizinsoziologie gearbeitet. Zusammen mit Prof. Horst Eberhard Richter leitete sie ein Projekt über die Gesundheit von Frauen. Nach ihrer zehnjährigen Tätigkeit als Frauenbeauftragte in Hannover wurde sie Staatssekretärin im schleswig-holsteinischen Ministerium für Frauen, Jugend, Wohnungs- und Städtebau.

Seit Beginn ihres Ruhestandes veröffentlichte Dr. Müller zwei Bücher und diverse Artikel, unter anderem über feministische Themen.

„Sich anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen  mit Frauenarmut zu befassen, ist nicht abwegig“, meint Dr. Ursula Müller, „entstehen doch, wenn Frauen kein existenzsicherndes Einkommen haben, Abhängigkeiten, auch von einem Partner. Dadurch können sich Spannungen und Konflikte aufbauen, die manchmal sogar zu gewalttätigen Übergriffen führen.“

Das Problem der Frauenarmut hat aber noch andere, gesellschaftliche Aspekte. Die Gesetze haben in der jüngeren Vergangenheit nicht zur Verbesserung der Situation beigetragen, im Gegenteil. Beispiele hierfür sind Leistungen nach dem ALG II und das Unterhaltsgesetz.

Dr. Müller skizziert, dass dahinter ein System steckt, denn nicht selten wird im Vorfeld gesetzlicher Maßnahmen die besondere Lebenslage von Frauen unberücksichtigt gelassen.

„So richten Forderungen wie die nach einer Frauenquote in Aufsichtsräten den Blick auf den besonderen gesellschaftlichen Bereich der DAX-notierten Unternehmen, die von Armut weit entfernt sind. Auch die weitverbreitete Ansicht, Frauen hätten durch ihr Verhalten  bei der Berufswahl und beim Aushandeln von Arbeitsverträgen ihr niedriges Erwerbseinkommen selbst zu verantworten, geht an den gesellschaftlichen Ursachen vorbei.“ Diese stärker ins Bewusstsein zu rücken, ist Anliegen des Vortrags, denn hier liegt die Voraussetzung für politisches Handeln.

Im Anschluss daran stehen den Gästen bis ca. 21 Uhr  drei ExpertInnen für die weitere Diskussion zur Verfügung:

Sabine Axt, Beraterin bei Frau & Beruf

Angela Jagenow, Landesvorsitzende und Mitglied im Bundesvorstand des Verbandes Alleinerziehender und

Hans Rech, Seniorenbeauftragter der Stadt Eutin.

Moderiert wird die Veranstaltung von Brigitte Öttking, die als Coach tätig ist.

Der Eintritt ist frei.

Die Veranstalterinnen freuen sich über eine Anmeldung, sie ist aber nicht erforderlich.

Bei Fragen steht Ihnen die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Eutin unter 04521/793-104  oder g.dietrich@eutin.de zur Verfügung.
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