Süseler Eltern für die Vermittlung des Realschulabschlusses in der Süseler Schule Der neue Schulgesetzentwurf, der jetzt in die parlamentarische Beratung geht, berücksichtigt die Einführung von Gemeinschafts- und Regionalschulen in Schleswig-Holstein. In der Gemeinde Süsel läuft derzeit eine Bedarfsermittlung zur Umwandlung der Grund- und Hauptschule in eine Gemeinschaftsschule, in der auch der Realschulabschluss erworben werden kann. Den Eltern, deren Kinder vor dem Wechsel in die Sekundarstufe stehen, wurde die Möglichkeit gegeben, sich bei einer Informationsveranstaltung über die neue Schulform zu informieren. Das Konzept einer solchen hat derart überzeugt, dass sich Eltern unter Federführung der pädagogischen Fachkraft Kerstin Dostall zusammengeschlossen haben, um die Umwandlung der jetzigen Grund- und Hauptschule voranzubringen. Kerstin Dostall, die als Mitarbeiterin des Deutschen Kinderschutzbundes in der Ganztagsbetreuung in Süsel beschäftigt ist, ist überzeugt davon, dass längeres gemeinsames Lernen, wie in der Gemeinschaftsschule vorgesehen, bessere Entwicklungsmöglichkeiten für alle Schüler gewährleistet. Hierbei greift sie nicht nur auf ihre persönlichen Erfahrungen aus ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zurück, vielmehr hat sich dieses schon in den führenden Pisa-Nationen bewährt, so Dostall. Die weichenstellenden Empfehlungen für die weiterführenden Schulen in der vierten Klasse können die weitere Entwicklung der Schüler nicht berücksichtigen. In einer Gemeinschaftsschule wird diese jedoch beachtet und alle Schüler haben die Möglichkeit, einen möglichst hohen Schulabschluss zu erlangen. Hierbei werden aber auch die leistungsstärkeren Schüler durch die vorhandenen Differenzierungsmöglichkeiten entsprechend gefordert. Es gelten die gleichen Anforderungen wie im gegliederten Schulwesen. Der Wechsel von klassischem Unterricht und Projektarbeit wirkt sich dabei zusätzlich motivierend aus, so dass die Schüler den Anforderungen der Wissensgesellschaft entsprechend optimal auf ihr weiteres Leben vorbereitet werden. Die Schule in Süsel bietet ohnehin schon alle Vorzüge einer Offenen Ganztagsschule mit umfassenden Betreuungszeiten mit Mittagsverpflegung und Hausaufgabenbetreuung. „Außerdem ist sie wohnortnah und verwurzelt.“, so Kerstin Dostall. ____________________________________________________________________________________________________________
Umwandlung der Grund- und Hauptschule Süsel in eine Gemeinschaftsschule
Wir Eltern sind dafür!
Nach der Gesetzesvorlage, die jetzt in die parlamentarische Beratung in den Landtag geht, ist die Einführung der Gemeinschaftsschule als Regelschule ab 2007 vorgesehen. In der Grund- und Hauptschule Süsel fand am 25.09.2006 eine Informationsveranstaltung für Eltern zur Umwandlung der Schule in eine Gemeinschaftsschule statt, bei der das Wesen dieser erklärt wurde und offene Fragen beantwortet wurden. Die Bildungsministerin hat zur Änderung des Schulgesetzes geäußert, dass für die Schulen im Land der Weg in die Zukunft begonnen hat. Das Schulwesen muss dringend reformiert werden. Hierfür müssen auch wir Eltern uns stark machen, um die Bildungschancen und -qualität für unsere Kinder zu verbessern. Nachstehend sind einige der häufigsten Fragen im Zusammenhang mit der Gemeinschaftsschule aufgeführt:
v Wozu brauchen wir längeres gemeinsames Lernen? Längeres gemeinsames Lernen bietet bessere Entwicklungsmöglich-
v Warum fördert das längere gemeinsame Lernen die Lernentwicklung meines Kindes? Die Gemeinschaftsschule trifft keine Schulartenentscheidung, eine individuelle Förderung der Kinder steht im Mittelpunkt. Die Leistungsentwicklung und Lernfähigkeit werden durch das längere gemeinsame Lernen gefördert. Nach der Grundschule ist das Entwicklungspotential vieler Kinder oft noch nicht absehbar. Die Bildungsempfehlung in der 4. Klasse kann die späteren Entwicklungen daher nicht berücksichtigen. Die folgenden Entwicklungen werden durch längeres gemeinsames Lernen besser berücksichtigt. Lernschwächere Schülerinnen und Schüler und Spätentwickler erhalten Zeit für den Ausgleich von Bildungsdefiziten. Dieses ist auch bereits wissenschaftlich belegt.
v Wie lange sollten Kinder gemeinsam unterrichtet werden? Die Schülerinnen und Schüler sollen in der Gemeinschaftsschule in den Jahrgangsstufen 5 und 6 gemeinsam unterrichtet werden. Ab Jahrgangsstufe 7 ist eine Differenzierung möglich, wobei neue Formen und Angebote längeren gemeinsamen Lernens bis Klasse 10 entwickelt werden. Grundsätzlich gilt, dass, je weiter die Bildungsgangdifferenzierung aufgeschoben wird, umso eher Formen individueller Lernkultur umgesetzt werden können. Eine stärkere persönliche Förderung steht im Mittelpunkt. Diese und die Binnendifferenzierung führen dazu, dass Schwächere stärker gefördert werden und Stärkere besser vorankommen. Im übrigen bleiben soziale Bezüge aus der Grundschule, wie Freundschaften und Lerngruppen, länger erhalten.
v Macht die Gemeinschaftsschule alle gleich? Die Gemeinschaftsschule setzt auf die Unterschiedlichkeit ihrer Schüler. In leistungsgemischten, jahrgangsübergreifenden Lerngruppen lernen die Schüler von und miteinander. Das gemeinsame Arbeiten von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Interessen an einer Aufgabe ist eine positive Grundlage auf dem Weg in die Wissensgesellschaft.
v Wird ein begabtes Kind durch den Besuch einer Gemeinschaftsschule unterfordert? Gemeinsames Lernen fördert u.a. die soziale Kompetenz der Stärkeren, die Inhalte zusätzlich den Schwächeren vermitteln und dabei im Erläutern ihre Kenntnis selbst vertiefen und die Rolle des Lehrenden übernehmen können. Gemeinsames Lernen führt auch zu neuen Denkanstößen. So wird nicht nur Fachwissen vermittelt, sondern auch die Mitwirkung an einer gemeinsamen Aufgabe ermöglicht und Respekt für den anderen entwickelt. Die Motivation aller wird dadurch gesteigert. Die Schüler eignen sich Basiskompetenzen an und lernen das Lernen. Je nach Leistungsvermögen kann das Anspruchsniveau wechseln. Das Lernen wird selbständiger, jeder übernimmt mehr Verantwortung für seine Entwicklung.
v Werden Ganztags- und Hausaufgabenbetreuung an einer Gemeinschaftsschule angeboten? Gemeinschaftsschulen sollen grundsätzlich als Offene Ganztagsschulen eingerichtet werden. Die Grund- und Hauptschule Süsel ist bereits Offene Ganztagsschule. Ein entsprechendes Betreuungsangebot wird hier umfangreich von Montag bis Donnerstag in der Zeit von jeweils 6.45 Uhr bis 17.00 Uhr und Freitag bis 14.30 Uhr vorgehalten. Neben den verschiedensten pädagogischen Inhalten erfolgt eine Hausaufgabenbetreuung und auch eine Mittagsverpflegung ist gewährleistet. Eine Gemeinschaftsschule in Süsel ist wohnortnah und verwurzelt.
Die Antworten auf die vorstehenden Fragen haben uns als Eltern überzeugt, dass die Umwandlung der Grund- und Hauptschule Süsel in eine Gemeinschaftsschule der richtige Weg ist. Wir würden unsere Kinder hier beschulen lassen. Mit Blick auf unser aller Verantwortung möchten wir Sie noch einmal dazu auffordern, an der lfd. Umfrage teilzunehmen, damit möglichst in Süsel ein an den künftigen gesellschaftlichen Erfordernissen angepasstes Schulangebot vorgehalten werden kann. Bei weiteren Fragen dürfen Sie uns auch gern persönlich unter ' 0172 45 29 360 anrufen.
Wir hoffen als Eltern, dass die Umwandlung der Grund- und Hauptschule Süsel in eine Gemeinschaftsschule gelingt. Egal, wie Sie sich entscheiden, bitte reichen Sie den gegebenenfalls auch ohne Namensangabe wieder zurück!
Andrea Wittern Kerstin Dostall Kerstin Schimmer |