Weltflüchtlingstag in Eutin
Starkes Programm auf der Landesgartenschau und in der Kreisbibliothek
Die Stadt Eutin und die Landesgartenschau haben sich mit einem umfangreichen Programm mit Vorträgen, Lesungen, Musik, Gesprächen, Filmen und einem Kunstprojekt am internationalen Weltflüchtlingstag beteiligt.
Der Weltflüchtlingstag ist ein von den Vereinten Nationen ins Leben gerufener Aktionstag, der die Schicksale von Flüchtlingen und das Thema „Menschlichkeit“ in den Mittelpunkt stellt. Er wird seit 15 Jahren am 20. Juni begangen. An diesem Tag veröffentlicht das UNHCR auch wieder aktuelle Flüchtlingszahlen. Weltweit sind zurzeit mehr als 60 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Hunger oder Vertreibung. In Eutin leben aktuell 200 Flüchtlinge.
Der Tag startete am Morgen mit einer Begrüßung durch die erste, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Eutin, Elgin Lohse und durch die Koordinatorin zur Betreuung von Asylbewerbern und Flüchtlingen der Stadt Eutin, Sophia Schutte, die auch das umfangreiche Programm in der Kreisbibliothek organisiert hatte.
Es folgte ein Vortrag über die „Arabische Kultur“ von Dr. Mohammad Khalifa von der Universität Hamburg. Im Anschluss lieferte Stefan Schmidt, Flüchtlingsbeauftragter des Landes Schleswig-Holstein „Fakten zur aktuellen Flüchtlingspolitik“. Danach hielt Abdul Wahab Al-Atabi, Dozent bei GSM Training und Integration GmbH, Eutin, einen Vortrag zum Thema „Integration – Definition und Funktion.“Die Lübecker Autorin, Frauke Kässbohrer, las aus ihrem Buch „Bloß nicht weinen, Akbar“. Sie erzählt die Fluchtgeschichte eines afghanischen Jungen.
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Schleswig-Holsteins Innenminister Stefan Studt eröffnete auf dem Gelände der Landesgartenschau das Kunstprojekt „Gärten unserer Heimat“. 40 Flüchtlingskinder aus Syrien und Afghanistan haben bunte und fröhliche Bilder mit „ihren Gärten“ gestaltet, die jetzt als 50 m langes Banner den Zaun auf der Aktionsfläche an der Oldenburger Landstraße verschönern. Eutins Bürgervorsteher Dieter Holst und die LGS-Geschäftsführer Bernd Rubelt und Martin Klehs dankten den Flüchtlingskindern aus Bad Schwartau für ihre tolle Arbeit. Innenminister Studt lobte das Kunstprojekt und plädierte in seiner Begrüßung für eine offene Gesellschaft, die den jungen Flüchtlingen alle Chancen der Teilhabe bietet.
Die „Gärten unserer Heimat“ sind ein Flüchtlings-Kunstprojekt im Rahmen der Landesgartenschau Eutin 2016. Flüchtlingskinder zwischen 11 und 16 Jahren haben die Bilder im März in Bad Schwartau gemalt. Betreut wurden die Kinder von Birgit Clemens, Bürgervorsteherin in Bad Schwartau und Lehrerin der Flüchtlings-Integrationsklassen der Elisabeth-Selbert-Gemeinschaftsschule in Bad Schwartau, Karin Klindwort, Vorsitzende des Fördervereins Bildende Kunst Ostholstein e. V., Maribel Brandis, Mitglied im Förderverein Bildende Kunst Ostholstein e. V. und Britta Klang, Mitglied im Förderverein Bildende Kunst Ostholstein e. V.
Nach dem Termin auf der Landesgartenschau besuchte Innenminister Studt die Veranstaltung zum Weltflüchtlingstag in der Eutiner Kreisbibliothek.
Hier folgte am Nachmittag der Erfahrungsbericht der Eutiner Marie-Theres und Dr. Gotthard Bernegger über „Flüchtlingshilfe auf der griechischen Insel Lesbos im Januar 2016“.Die Themen Flucht und Vertreibung standen im Mittelpunkt verschiedener Kurzfilme des Flüchtlingswerkes der Vereinten Nationen (UNHCR). Danach berichtete die Lehrerin an der Wilhelm-Wisser-Schule und Kreisfachberatung für DAZ Daniela Averhoff über „Die Arbeit in einem DAZ-Zentrum“. (DAZ bedeutet Deutsch als Zweisprache). Um „Integration von anerkannten Flüchtlingen“ ging es in einem Vortrag von Uwe Wille, Migrationsmanager des Kreises Ostholstein.
Der Tag endete um 17 Uhr mit Musik. Der bekannte Eutiner Musiker Albrecht Gieseler spielte gemeinsam mit Kollegen aus Eritrea und Syrien vor der Kreisbibliothek am Zelt. Ein original UNO-Flüchtlingszelt stand den ganzen Tag über am Schlossplatz. Es sollte verdeutlichen, wie Flüchtlinge in Camps leben. Zusätzlich gab es einen Infostand der Stadt Eutin, der Material über die Themen Flucht und die Flüchtlingsarbeit in Eutin bot. Es wurde auch erstmals ein Puzzle präsentiert, das das Netzwerk abbildet, welches sich in Eutin für Flüchtlinge engagiert.