Stadt Eutin spart Energie
Die Verwaltung der Stadt Eutin beschäftigt sich aktuell mit möglichen Auswirkungen der geopolitischen Lage und der damit verbundenen Verknappungen von Energielieferungen, insbesondere bei Gas und Strom. Unsere starke Partnerin und gleichzeitig einhundertprozentige Tochter, die Stadtwerke Eutin GmbH (SWE), steht uns dabei zur Seite.
Inzwischen wurde eine Arbeitsgruppe rund um das Thema Energieversorgung und Energiekrise unter Leitung des amtierenden Bürgermeisters, Sascha Clasen, und unter Beteiligung der SWE gebildet, um den direkten Austausch und die Abstimmung mit dem städtischen Versorger sicherzustellen. Nur gemeinsam können wir hier agieren.
Die SWE haben bereits eine sehr umfangreiche und kundenorientierte Kampagne zur Aufklärung und Unterstützung der Eutiner Bürgerinnen und Bürger gestartet. Hier werden u.a. Tipps zum Energiesparen anschaulich und gut nachvollziehbar für alle gegeben. Dies soll fortgeführt und ggf. noch durch unterstützende Maßnahmen der Verwaltung verstärkt werden. Bisher begleiten wir das Thema in den sozialen Medien. Mehr dazu unter www.eutinspartenergie.de
Natürlich ist auch die Stadtverwaltung als „Verbraucherin“ von Energie dabei, den eigenen „Energiebedarf“ für die Zukunft noch weiter zu senken. So wurde bereits in der Vergangenheit durch Beschluss der Politik der Bereich der städtischen Beleuchtung, also die Straßenlaternen, an die SWE abgegeben. Die damit verbundenen Umrüstungen auf die verbrauchsarme LED-Technik ist bereits weit vorangeschritten und soll stadtweit im nächsten Jahr abgeschlossen sein. Eine Abschaltung der Straßenbeleuchtung bzw. eine Reduzierung hätte damit nur geringste Einsparmöglichkeiten und sollte aufgrund des damit verbundenen Sicherheitsverlustes für die Bürgerinnen und Bürger genau überlegt werden.
Die bei der Stadtverwaltung vorliegenden Einsparmöglichkeiten orientieren sich daher überall dort, wo direkt schnell und unkompliziert „messbare“ Energieverbräuche reduziert werden können. Trotz der heutigen sommerlichen Temperaturen spielt die kommende Heizperiode eine große Rolle. Hier kann und wird durch Absenkung der maximal möglichen Raumtemperaturen in den öffentlichen Gebäuden ein guter Einspareffekt erzielt werden können. Inwieweit durch unterstützende technische Umrüstungen und Wartungen dies noch optimiert werden kann, prüft unsere Immobilienverwaltung.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden nochmals hinsichtlich eines energieeffizienten Verhaltens sensibilisiert. Durch das Bewusstmachen von unnötigem Energieverbrauch im Arbeitsalltag (z.B. Nutzung des Stand-by-Betriebs) können die Beschäftigten der Stadt Eutin einen Beitrag zum Energiesparen leisten.
Die verstärkte Nutzung von Homeoffice und die komplette Schließung einzelner Gebäude z.B. in Verbindung mit sogenannten „Brückentagen“ wird ebenfalls geprüft und würde zu weiterem Einsparpotential führen, da die Anlagen dann auf ein Minimum heruntergefahren werden könnten.
Die Überprüfung der bestehenden Heizungsanlagen erfolgt bereits durch die zuständigen städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch hier ist bereits Vorsorge betrieben worden, die sich jetzt verbrauchsseitig bemerkbar machen sollte. Alle städtischen Heizungsanlagen werden an die SWE zur Bewirtschaftung und teilweise dringend notwendigen Modernisierung übertragen. Auch dieser Beschluss ist seitens der Politik schon frühzeitig gefasst worden und kann, nach jetzigem Stand, zum Jahreswechsel abgeschlossen werden und in der Folgezeit sich verbrauchsmindernd auswirken.
Die Waschbecken in der Verwaltung sind in der Mehrzahl nur mit Kaltwasser ausgestattet, hier ist keine weitere Einsparungsmöglichkeit gegeben. Das in den Küchen zur Verfügung stehende warme Wasser für Reinigungszwecke wird ausschließlich über elektrische Boiler erwärmt.
Der weitere Ausbau von Photovoltaik an städtischen Gebäuden wird in Abstimmung mit der SWE geprüft und geplant.
Auch die Implementierung von erneuerbaren Energiequellen bei Neu- und Umbaumaßnahmen durch Photovoltaik- und Solarthermieanlagen sowie Wärmepumpen wird konsequent geplant und umgesetzt.
Das Kirsten-Bruhn-Bad startet nach der Sommerpause mit einer zwei Grad niedrigeren Wassertemperatur.
Anstehende Kostensteigerungen sind ebenfalls im Fokus der Arbeitsgruppe. Die erwartbaren finanziellen Auswirkungen auf den städtischen Haushalt werden derzeit geprüft. Das es zu zusätzlichen Belastungen kommen wird, steht aber außer Frage.
In den nächsten Sitzungen wird sich die Arbeitsgruppe unter anderem mit der Lichterstadt befassen. Geprüft wird weiterhin die Möglichkeit, Beleuchtungen repräsentativer Gebäude einzuschränken. Das Rathaus wird beispielsweise nicht mehr angeleuchtet.
Eutins amtierender Bürgermeister Sascha Clasen sagt dazu: „Jede und jeder kann einen Beitrag leisten, um Energie zu sparen und damit einer möglichen Notlage im Herbst und Winter vorzubeugen. Auch wir als Stadtverwaltung gemeinsam mit unseren städtischen Unternehmen wollen unseren Beitrag leisten und gehen mit diesen Maßnahmen heute den ersten Schritt. Ich bitte die Eutinerinnen und Eutiner schon jetzt, überall dort, wo es ihnen möglich ist, Energie einzusparen. Jeder Beitrag hilft.“
Als nächster Schritt steht der Austausch mit der Selbstverwaltung an, um gemeinsam das weitere Vorgehen abzustimmen. Die Arbeitsgruppe tagt regelmäßig. Alle Maßnahmen werden fortlaufend geprüft und ggf. an die jeweilige Situation angepasst.