Klimaschonendes Gärtnern
Klimaschonendes Gärtnern bedeutet auch wassersparendes Gärtnern. Reicht Wasser von oben (Niederschlag) und unten (Grundwasser) nicht zum guten Gedeihen Ihrer Pflanzen, müssen Sie bewässern. Nachhaltiger als dafür teures, zum Trinken aufbereitetes Leitungswasser zu verwenden, ist es, Regenwasser zu sammeln und damit den Durst der Pflanzen zu stillen. Das geht sowohl im Kleinen auf dem Balkon als auch im Großen mit einer Regentonne im Garten. Regelmäßiges Auflockern der Erde verhindert zusätzlich übermäßige Verdunstung, genauso wie das Gießen in den Abendstunden. Auch eine Beschattung durch größere Sträucher oder Bäume, kann den Wasserhaushalt im Garten positiv beeinflussen.
Der Verzicht auf Pestizide, Herbizide und Insektizide sollte für die/den naturbewusste/n GärtnerIn selbstverständlich sein, genauso wie der sparsame Einsatz von Düngern. Wer seinen Boden aufwerten möchte, sollte eine Saison auf Leguminosen setzen. Diese Pflanzen binden wichtigen Stickstoff. Wer sich an Unkraut stört, sollte auf Handarbeit setzen und Insekten sollten Teil eines jeden naturnahen Gartens sein, da sie für viele Bestäubungsprozesse unverzichtbar sind. Insektenhotels, Steinhaufen oder tote Äste bieten Insekten Schutz und können obendrein sehr dekorativ sein.
Wer Blumenerde einsetzt, sollte darauf Acht geben, dass diese torffrei ist. Torf gehört nicht in den Garten, sondern sollte im Moor verbleiben - ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Arten. Der weltweite Torfverbrauch beschleunigt die Erderwärmung. Denn im gelagerten Torf sind große Mengen an Kohlenstoffdioxid gebunden, bei intakten Moorflächen ca. 700 Tonnen CO2/ha. Das ist ca. sechs bis sieben Mal mehr, als eine gleichgroße Fläche Wald speichert. Wird der Torf nun abgebaut und kommt mit Sauerstoff in Kontakt, zersetzen sich die organischen Bestandteile und geben das gespeicherte CO2 frei. Wer den Platz hat, der kann neben torffreier Blumenerde aus dem Handel auch auf einen eigenen Komposthaufen setzen und leicht eigenen nährstoffreichen Boden gewinnen.
Wer selbst Gemüse anbaut, spart eine Menge CO2 – regionaler geht’s nicht. Wer dazu Pflanzen vorzieht, kennt die typischen kleinen Plastikgefäße. Auch diese können leicht durch eine klimaschonende Alternative ersetzt werden. Eierkartons eignen sich dazu ideal, aber auch eine ausgehöhlte Zitrone oder eine Kokosnuss., können Plastik im Garten überflüssig machen. An dieser Stelle heißt es kreativ zu werden.
Plastik kann auch aus dem Rest des Gartens verbannt werden. Garten-, Balkon- oder Terrassenmöbel aus Holz sind wesentlich langlebiger und nachhaltiger – beim Kauf auf zertifiziertes Holz achten.
Mit den genannten Tipps kann jeder kann jede/r mit wenig Umstellung zu einer/m nachhaltigeren GärtnerIn werden, egal ob auf dem Balkon oder im Garten.
Übrigens, Gärtnern hört nicht im Garten auf! Das Thema Dach- und Fassadenbegrünung ist für alle Klimaschutzinteressierte sehr empfehlenswert. Diese meist pflegeleichte Begrünung schafft ein gutes Mikroklima bei Ihnen zuhause, steigert die Klimaresilienz und kann sogar lohnend Energiekosten sparen.