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Gründungsarbeiten für die Freilichttribüne

Der Ersatzneubau der Freilichttribüne schreitet weiter voran. Inzwischen ist das 110 t schwere Pfahlbohrgerät auf der Großbaustelle im Schlossgarten eingetroffen. Dieses Spezialgerät wird in den kommenden Tagen insgesamt 104 Pfähle in die Erde bringen. Die Pfähle werden bis zu 15 m tief in den Boden eingebracht. Das Verfahren wird als erschütterungsfreies und lärmarmes FUNDEX - Vollverdrängungsbohrpfahl-System durchgeführt. Das Herstellungsverfahren beschreibt sich wie folgt:

„Mit Hilfe eines hydraulisch angetriebenen Drehtisches wird ein dickwandiges Stahlrohr mit untergesetzter Spitze bei einer senkrechten Kraft von 250 kN (kilonewton) und einem Drehmoment von bis zu 450 kNm in den Baugrund gedrückt und gedreht. Die Spitze wird über eine entsprechende Verzahnung formschlüssig mit dem Rohr verbunden, wobei eine in die Verzahnung gelegte Dichtmasse das Rohr gegen anstehendes Grundwasser dicht verschließt.

Die gegossene Spitze ist durch Schraubengänge ausgebildet, um den Boden seitlich zu verdrängen und das Erdreich, das den Pfahl umgibt, zu verdichten. Durch Drücken und Drehen entsteht ein Hohlraum im Boden, der später zum fertigen Pfahl ausbetoniert wird.“

Quelle: FUNDEX Verdrängungspfähle | Bohrpfähle | Ortbeton Vollverdrängungsbohrpfahl - König Pfahlgründung (pfahlkoenig.de)

Es handelt sich dabei um ein Standardverfahren, das zur erschütterungsarmen Pfahlgründung im weichen Bodenbereich angewendet wird. Herausfordernd für die Baufachleute vor Ort ist die besondere Lage der Baustelle im denkmalgeschützten Bereich des Schlossgartens und die Umgebung mit dem geschützten Uferbereich des Großen Eutiner Sees.

Dazu sagte Eutins Bürgermeister Sven Radestock: „Allen Beteiligten vor Ort ist klar, dass dieses Projekt aufgrund der exakten Zeitvorgaben sehr herausfordernd ist. Wir sind mit allen bisherigen Arbeiten im Zeitplan, und ich bin sehr zuversichtlich, dass die Tribüne pünktlich fertig sein wird. Wir treffen uns regelmäßig mit allen Beteiligten zum gemeinsamen Austausch und werden auch gemeinsam die große Aufgabe meistern.“

Die alte Tribüne im Schlossgarten wurde im vergangenen Jahr abgerissen. Die Arbeiten für das Fundament der neuen Tribüne haben Anfang Januar planmäßig begonnen.

Die Stadt Eutin und die Eutiner Festspiele arbeiten gemeinsam an dem Projekt „Ersatzneubau Freilichttribüne“. 

Die alte Tribüne der Eutiner Festspiele war als fliegender Bau in Form einer Stahlkonstruktion 1976 errichtet worden. Da in den letzten Jahren die jährlichen Instandhaltungskosten stetig gestiegen waren, wurde es nach dieser langen Nutzungszeit nun erforderlich einen Ersatzneubau zu errichten, um den Spielbetrieb aufrecht erhalten zu können.

Die Eutiner Festspiele bestehen seit 1951. In dieser Zeit hat sich das in der einmaligen Umgebung des historischen Schlossgartens gelegene Freilichttheater zu einem überregional angesehenen Festspielort entwickelt. Der künstlerische Erfolg der Bühne führte zu einer nach und nach gewachsenen Infrastruktur. Im Laufe ihres Bestehens hat sich die Freilichtbühne ihren festen Platz in dem Kulturensemble Schloss Eutin erspielt und ist im Zusammenspiel von Schloss, Ostholsteinmuseum, Kreis- und Landesbibliothek und Schlossgarten zu einem unverzichtbaren Bestandteil des kulturellen Angebotes der Region geworden.

Aus diesen Gründen hatte die Stadt Eutin einen europaweiten Realisierungswettbewerb für den Neubau einer Freilichttribüne ausgelobt. 

Der erste Preis ging an Prof. Moths Architekten Hamburg mit ISP Ingenieure Hamburg und Hunck + Lorenz Freiraumplanung Landschaftsarchitekten BDLA Hamburg.

Der Sieger-Entwurf zeigt eine Tribüne mit 1.955 Sitzplätzen, die sich als helle, filigrane und dennoch massive Schale präsentiert. Die strukturelle Leitidee des städtebaulichen Konzeptes beschreibt eine Planung „Im Geiste des gestalteten englischen Landschaftsgartens mit der Tribüne als neuen grünen Hügel, der an seinen Rändern in die Landschaft eintaucht und sich in die denkmalgeschützte Umgebung einfügt. Die Sitzstufen und Grünflächen verschmelzen mit der gewählten geschwungenen Form mit der angrenzenden Landschaft.“

Die Stadt Eutin plant den Ersatzneubau der 45 Jahre alten Freilichttribüne als Förderprojekt aus dem Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ und hat dafür bereits Zusagen für eine kräftige Anschubfinanzierung vom Bund erreicht.

Pfahlbohrgerät
Pfahlbohrgerät
Pfahlbohrgerät
27.04.2023 
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