Geschichte
Bereits im Jahr 1201 wurde Fissau erstmals urkundlich erwähnt. Namensgeber war vermutlich der Ritter Ernest von Viskowe, der auf einem Hügel vor der Stadt Utin eine Burg erbauen ließ. Als 1968 die Martin-Luther-Kirche auf diesem Hügel gebaut wurde, wurden Überreste dieser Burg gefunden. Um 1700 war Fissau ein Bauerndorf, es gab im Dorf acht Vollhufner, zwei Halbhufner, zwanzig Viertelhufner oder kleine Kätner, vier Heuerinsten und acht Inlieger. Da Ehefrauen und Kinder nicht mit aufgezählt wurden, kann die Einwohnerzahl von Fissau auf etwa 100 bis 150 geschätzt werden. Vollhufner waren die Inhaber einer vollen Bauernstelle.
Es folgten die Halbhufner, auch Kätner genannt, sie besaßen eine größere Kate und etwas Land. Die Viertelhufner oder kleine Kätner hatten eine kleine Kate, teils etwas Landbesitz, teils auch nicht. Achtelhufner oder kleine Insten waren Heuerinsten ohne Besitz; sie wohnten bei anderen zur Miete in einer Kate. Die acht Inlieger waren die Dorfarmen (Insten), die nicht einmal Miete zahlen konnten. Sie waren Gelegenheitsarbeiter, auch Besenbinder oder Pantoffelmacher. Zwei alte Frauen "ernähren sich mit dem Spinnrad", ein Bewohner ist blind und muss betteln. Ein geringes Ansehen hatten auch der Schulmeister und der Dorfhirte, die zusammen in einer Kate hausten. *