Kooperation zwischen der Gedenkstätte Ahrensbök und dem Eutiner Stadtarchiv
Eine umfangreiche Kooperationsvereinbarung haben die Gedenkstätte Ahrensbök und das Stadtarchiv Eutin unterzeichnet. Die beiden Institutionen wollen in Zukunft eng zusammenarbeiten, um die historische Bildung zur Regionalgeschichte zu fördern und eine Bildungspartnerschaft zu etablieren. Insbesondere die Kombination von Gedenkstätten- und Archivpädagogik soll die Auseinandersetzung mit der Geschichte und das historische Lernen fördern.
Eutins Bürgermeister Sven Radestock, der gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Trägervereins der Gedenkstätte, Daniel Hettwich, am 28 Mai die feierliche Unterzeichnung vornahm, äußerte sich dazu: „Im Stadtarchiv Eutin befinden sich zahlreiche Schätze, ich freue mich das diese gemeinsam mit der Gedenkstätte Ahrensbök gehoben werden und im Rahmen gemeinsamer Bildungsarbeit Schülerinnen und Schülern als originales Lernmittel zur Verfügung stehen.“ „Mit diesem Bekenntnis zur engen Zusammenarbeit übernimmt die Stadt Eutin eine Vorbildfunktion“, lobte Hettwich die feierliche Unterzeichnung.
Sowohl die Gedenkstätte Ahrensbök als auch das Stadtarchiv Eutin haben umfangreiche und wertvolle und Bestände über die Zeit des Nationalsozialismus und dessen Nachwirkung. Diese sollen erschlossen werden, um die Möglichkeiten in der Forschung an den Originalquellen zu optimieren. Bei der Zusammenwirkung dieser beiden Archive unterstützt das Stadtarchiv Eutin die Gedenkstätte in archivfachlichen Fragen. Der gemeinsame Auftrag ist neben der historischen Bildungsarbeit und die Möglichkeit durch Ausstellungen und Quellen die Erforschung und Reflektion der Geschichte sozusagen „vor der eigenen Haustür“, erlebbar zu machen.
Die beiden Institutionen ergänzen sich bei den Beständen, bei den Möglichkeiten und Ressourcen in idealer Weise und ermöglichen eine gute Grundlage für die Zusammenarbeit in der Zukunft.
Ein gemeinsames Ziel ist die Veröffentlichung einer Broschüre über Eutin im Nationalsozialismus. Hierzu haben Prof. Dr. Oskar Mittag (Gedenkstätte Ahrensbök), Sebastian Sakautzki (ehemaliger Leiter der Gedenkstätte Ahrensbök) und Jakob Sperrle (Stadtarchiv Eutin) bereits seit vorigem Jahr eng zusammengearbeitet.
„Historische Forschung kann nur in Gemeinschaftsarbeit multiperspektivisch stattfinden, insofern ist diese Zusammenarbeit demokratiefördernd und bildend. Ich freue mich über das Zustandekommen dieser Kooperation!“ erläutert Sven Radestock und Daniel Hettwich ergänzt:
“Eine gelebte Erinnerungskultur zum Nationalsozialismus ist eine Möglichkeit der Prävention gegen Ausgrenzung und Rassismus“, so Hettwich. Das sei „gerade vor dem Hintergrund der jüngsten empörenden Vorkommnisse auf Sylt von besonderer Bedeutung“.
Bild:
Ingaburgh Klatt, Stellvertretende Vorsitzende des Trägervereins Gedenkstätte Ahrensbök, Daniel Hettwich, Vorsitzender des Trägervereins, Bürgermeister Sven Radestock und Jakob Sperrle, Leiter des Stadtarchivs Eutin Foto: Gedenkstätte Ahrensbök