Wie geht es weiter mit unseren Schulen?
Bürgermeister Sven Radestock hat gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus der Stadtverwaltung und Bau-Experten über den geplanten Schulneubau am Kleinen See informiert. Eingeladen waren Eltern von Kindergartenkindern, Schülerinnen und Schülern sowie alle Interessierten. Etwa 120 Eltern und weitere Interessierte waren der Einladung gefolgt und diskutierten vor Ort die Schulfrage. Zuvor hatte der Bürgermeister bereits Fragen zum Thema bei Schulsprechstunden an der Gustav-Peters-Grundschule Blaue Lehmkuhle, Außenstelle Am See und an der Wisser-Schule gesammelt.
Grundlage für die Informationsveranstaltung in der Weber-Turnhalle war die jüngste Entscheidung der Politik in der Schulfrage. Die Politiker hatten sich für einen Neubau am Kleinen See entschieden, der beide Grundschulen, vom Standort Kleiner See und Blaue Lehmkuhle umfasst. Außerdem soll dort das Förderzentrum Lernen und geistige Entwicklung mit einziehen; ebenso vor Ort geplant sind die Offene Ganzgasschule sowie eine Dreifeldhalle.
Eine „Task-Force“ aus Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung, Schule und Bau-Experten hatte zuvor diese sogenannte große Variante erarbeitet. Sie wird derzeit mit 55 Millionen Euro kalkuliert. Es ist ein moderner Campus am See geplant, der heutigen Anforderungen an zeitgemäße Schulgebäude in Ausstattung und Raumaufteilung entspricht.
Bei der Informationsveranstaltung wurde auch die sogenannte kleine Variante vorgestellt, die ebenfalls von der „Schul-Task-Force“ erarbeitet wurde. Diese beinhaltet den Neubau der Grundschule am Kleinen See mit Platz für die Albert-Mahlstedt-Förderschule und die Schule am Papenmoor, sowie für die offene Ganztagsschule und Dreifeld-Sporthalle. Kostenschätzung: bislang 36 Millionen Euro. Dabei wäre der Standort Blaue Lehmkuhle nicht betroffen.
Es wurden ebenso mögliche Perspektiven für die Wilhelm-Wisser-Schule diskutiert, die jedoch noch abgestimmt werden müssen. Dazu Bürgermeister Sven Radestock: „Ich freue mich über das große Interesse an der Veranstaltung und den konstruktiven Austausch. Wir bleiben auch künftig im Dialog mit allen Beteiligten. Wer noch Ideen oder Anregungen zum Thema hat, kann mir auch gern weiterhin unter bürgermeister@eutin.de schreiben.“
Jetzt muss Baurecht geschaffen werden für den geplanten Neubau. Vor einem möglichen Abriss der Gebäude am Kleinen See muss ein Schadstoffkataster der vorhandenen Bausubstanz erstellt werden. Möglicherweise können auch Teile der alten Bausubstanz wiederverwendet werden.
Bis Jahresende arbeitet die Bauverwaltung jetzt an den Ausschreibungen für die Gewerke. Eine Auftragsvergabe könnte im Sommer 2025 erfolgen. Ein Baubeginn wäre im Jahr 2026 möglich und der Schulbetrieb könnten ab Oktober 2027 in dem Neubau beginnen.
Während der Bauphase würden die Schülerinnen und Schüler in der neuen, hervorragend ausgestatteten, Modulschule am Festplatzcampus unterrichtet. In dem Interim sind aktuell Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe des Weber-Gymnasiums untergebracht, das gerade in Teilen des Altbaus saniert wird.
Der Campus am Schützenweg setzt sich aus 174 Modulen in Metallbauweise zusammen. Dabei handelt es sich um Klassenzimmer und Lagerräume, Büroräume, Fachräume (Naturwissenschaften, Kunst), WC-Anlagen (darunter ein barrierefreies WC) und einen Kiosk. Die Nettoraumfläche liegt bei etwa 2.500 m². Die Lernräume sind modern eingerichtet und mit IT-Infrastruktur (LAN und WLAN), Computern und digitalen Tafeln ausgestattet.
Auch das Außengelände wurde neugestaltet. Dort ist auf etwa 2.200 m² ein Schulhof entstanden. Dabei wurden teils verdichtetes Recyclingmaterial und teils Holzhackschnitzel eingesetzt. Zur Ausstattung gehören zwei Tischtennisplatten und mehrere Sitzmöglichkeiten. Der Campus bietet 20 Parkplätze und 100 Fahrradstellplätze.