Ausstellung StolenMemory in Eutin
Die Ausstellung #StolenMemory ist eine Kampagne der Arolsen Archives zur Rückgabe persönlicher Gegenstände von ehemaligen KZ-Häftlingen an ihre Angehörigen. Im Rahmen der Fördermaßnahme „Kultur in ländlichen Räumen“ (der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien) findet dazu eine Wanderausstellung statt. Seit Juni 2020 wird die Ausstellung an 20 verschiedenen Orten innerhalb Deutschlands gezeigt. In diesem Jahr wird diese bemerkenswerte Ausstellung auch in Eutin zu sehen sein.
Der umgestaltete Übersee-Container steht von Freitag, 25. September bis Mittwoch, 07. Oktober 2020, auf dem Berliner Platz.
Im Zentrum der Wanderausstellung stehen sogenannte Effekte. Effekte sind persönliche Gegenstände, die das Lagerpersonal Häftlingen bei ihrer Ankunft in den Gefängnissen und Konzentrationslagern der Nationalsozialisten abnahmen. Darunter zählen u.a. Füller, Eheringe, Uhren und auch Fotos. In den 1960er Jahren gingen die Effekte in den Bestand der Arolsen Archives über.
Die Stadt Eutin hat im Vorfeld der Ausstellung die Schulen angeschrieben und über das Projekt informiert. Schulklassen konnten sich zum Besuch anmelden. Dazu sagte Eutins Bürgermeister Carsten Behnk: „Diese Ausstellung ist berührend und bedrückend zugleich. Sie lässt uns über die sehr besonderen Ausstellungsstücke und Videos in die dunkelsten Winkel unserer Geschichte blicken. Es ist wichtig, sich diese Momente immer wieder vor Augen zu führen, gerade auch für die jüngeren Generationen. Wir hoffen, dass viele junge Leute, die das Thema Drittes Reich in der Schule durchnehmen, den Weg in die Ausstellung finden, denn hier geht es nicht nur um reine Fakten, sondern auch um Emotionen. Wir können direkt in das Seelenleben der Betroffenen eintauchen. Das geht in den Kopf, ins Herz und prägt sich ein, mehr als jede Geschichtsstunde.“
Bürgervorsteher Dieter Holst hat die Ausstellung in Eutin eröffnet. Landtagsvizepräsidentin Aminata Touré stattete dem Überseecontainer gemeinsam mit Eutiner Polizeischülerinnen und Polizeischülern einen Besuch ab. Die Schule hatte Anfang des Jahres für ihre besonderes Engagement den Titel „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ verliehen bekommen.