Klimaschutz in Eutin
Die Stadt Eutin hat am 26.06.2019 den Klimanotstand ausgerufen!
Das zeigt eindeutig, dass die Eutiner:innen kein „Weiterso“ wollen.
Es müssen mehr CO2-Emissionen eingespart werden, um unsere Zukunft lebenswert zu machen und das „1,5-Grad-Ziel“ der Klimaerwärmung aus dem Pariser Abkommen von 2015 einzuhalten.
Durch die Einführung eines Klimaschutzmanagements hat die Stadt die Aufgabe aufgenommen und ein Klimaschutzkonzept für das gesamte Stadtgebiet entwickelt.
Somit wird zum ersten Mal deutlich, wo die großen Einsparpotentiale in Eutin sind.
Dabei fällt auf: Ein Großteil des Gebäudebestandes in Eutin hat einen erhöhten Wärmeverbrauch. Dabei kann sich Eutin mit Deutschland und der EU vergleichen. Die energetische Sanierungsquote ist europaweit gering und muss laut der EU erhöht werden. Auch die Energieträger zur Beheizung der Gebäude sind zum Großteil fossil und somit entstehen hohe Emissionen bei der Wärmeerzeugung (meist in Erdgas-Kesseln, aber auch noch in alten Ölheizungen).
Der Stromverbrauch in Eutin macht einen weiteren wichtigen Faktor aus: obwohl viele Eutiner:innen bereits Ökostrom beziehen, sind die Emissionen durch den Bezug aus dem deutschen Strommix, der zum Großteil aus fossilen Energieträgern und Atomstrom besteht, relativ hoch. Nur durch den großflächigen Ausbau erneuerbarer Energien und Stromeinsparungen durch effiziente Technik und lassen sich hier Einsparungen erzielen.
Ein weiterer großer Faktor ist der Verkehr in Eutin: Es gibt viele Penderler:innen, die zum Arbeiten in die Stadt kommen oder aus der Stadt in andere Gemeinden fahren. Außerdem werden die Motoren fast vollständig mit fossilen Energieträgern, wie Diesel und Benzin angetrieben: Hier muss eine Mobilitätswende erfolgen!
Viele Maßnahmen für den Klimaschutz sind bereits durchgeführt. Aber, es muss eindeutig mehr folgen, um die Ziele der Treibhausgasneutralität bis 2045 zu einzuhalten!
Was sind also die großen Themen?
Eutin muss die Energie-, Wärme- und Mobilitätswende angehen!
Der Hauptansatz für die Senkung von CO2-Emissionen ist immer: Erstens den Energieverbrauch durch Einsparung und Effizienz senken, dann die Versorgung durch Erneuerbare Energien sicherstellen und als letzten Schritt die unvermeidbaren Emissionen durch Moore oder Ähnliches kompensieren.
Und, was bedeutet das konkret?
Erstens müssen viele Gebäude gedämmt und energetisch saniert werden. Die Wärmeversorgung muss dann über nachhaltige Energien erfolgen (wie z.B. ein grünes Nahwärmenetz oder Wärmepumpen, die mit Ökostrom betrieben werden).
Als nächstes müssen innerhalb und außerhalb Eutins so viele Erneuerbare Energien aufgebaut werden wie möglich (z.B. Photovoltaik auf den sanierten Dächern, Windkraftanlagen auch als Bürgerkraftwerke).
Die Stadtwerke Eutin sind dabei eine wichtige Ansprechpartnerin und Akteurin. Bereits jetzt können Eutiner:innen hier prüfen, ob ihr Dach für Photovoltaik geeignet ist (siehe: Solardachkataster der Stadtwerke Eutin GmbH, www.solarkataster-eutin.de). Des Weiteren können die Bürger:innen seit 2012 Ökostrom bei den Stadtwerken beziehen, der mehr und mehr auch regional erzeugt wird.
In 2023 wird die kommunale Wärmeplanung für Eutin auf den Weg gebracht: Ziel dieser Wärmeplanung ist eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung für Eutin bereits im Jahr 2040. Es sollen Potentiale zur Einsparung und für neue, nachhaltige Wärmestrukturen aufgezeigt werden. Die Umsetzung folgt in einem weiteren Schritt.
Zum Thema Verkehr lässt die Eutiner Stadtverwaltung zurzeit ein Gesamtverkehrskonzept für die Stadt entwickeln, um auch diese Themen ins Blickfeld zu rücken.
Es gibt also viel zu tun auf dem Weg in die Treibhausgasneutralität.
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Klimaschutzkonzept:
Eutin hat einen Fahrplan für den Klimaschutz!
Das Klimaschutzmanagement der Stadt Eutin hat ein Klimaschutzkonzept für die gesamte Stadt erstellt. Es dient als Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für zukünftige Klimaschutzaktivitäten. Des Weiteren soll es den Klimaschutz als Querschnittsaufgabe nachhaltig in der Stadt verankern.
Dabei zeigt es auf, welche Potentiale zur Minderung von Treibhausgasen (THG) bestehen und welche Maßnahmen umgesetzt werden müssen, um Treibhausgasemissionen einzusparen und Energieverbräuche zu senken.
Die Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes der Stadt Eutin wird seit März 2020 durch den Projektträger Jülich (seit 01.01.2022: ZUG) im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung gefördert. Mit Hilfe dieser Förderung wurde die Stelle eines Klimaschutzmanagers finanziert. Der Großteil des Klimaschutzkonzepts wurde im Rahmen seiner Arbeit erstellt.
Wegen des frühzeitigen Ausscheidens des Klimaschutzmanagers hat den Abschluss des Konzeptes die seit 15.07.2022 bei der Stadt angestellte Klimaschutzmanagerin übernommen.
Das Klimaschutzkonzept der Stadt Eutin wurde am 14.12.2022 in der Stadtvertretung beschlossen.
Klimaschutzkonzept Stadt Eutin
Projektbezeichnung:
KSI: Integriertes Klimaschutzkonzept und Klimaschutzmanagement in der Stadt Eutin- Erstvorhaben
Projektbetreuung:
Ab 01.01.2022: Zukunft – Umwelt – Gesellschaft gGmbH ( https://www.z-u-g.org/ )
Förderkennzeichen:
67K11654
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