Grundsteinlegunge Tribüne
Tag der Offenen Baustelle am Sonntag, 01. Oktober 2023
Im Rahmen der Bauarbeiten für die neue Tribüne im Schlossgarten ist heute die offizielle Grundsteinlegung erfolgt. Dabei wurde auch eine Zeitkapsel in das Bauwerk eingemauert. Die Kapsel aus Kupfer enthält u. a. Geldstücke, einen Ostholsteiner Anzeiger und die Lübecker Nachrichten vom Tag, die Baupläne der neuen Tribüne und das erste Programm der Eutiner Festspiele.
Bürgermeister Sven Radestock, Architekt Professor Holger Moths und Festspiele Geschäftsführer Falk Herzog legten den Grundstein im Beisein der beteiligten Baufirmen und Planerinnen und Planer sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Verwaltung.
Dazu sagte Eutins Bürgermeister Sven Radestock: „Mittlerweile kann man den Baufortschritt sehen und sehr gut verfolgen. Das Großprojekt war von Anfang an aufgrund der exakten Zeitvorgaben sehr herausfordernd. Wir sind mit allen bisherigen Arbeiten im Zeitplan, und ich bin sehr zuversichtlich, dass die Tribüne pünktlich fertig sein wird. Wir sind weiterhin mit allen Beteiligten im regelmäßigen Austausch, und ich freue mich jetzt schon auf die Premiere hier auf der neuen Tribüne und auf die Festspielsaison 2024.“
Über den Stand der Bauarbeiten im Schlossgarten informiert die Stadt Eutin wöchentlich auf ihrer Homepage in einem Blog unter www.eutin.de unter Tipps für Sie „Tribüne-Blog“.
Aktuell laufen dort die Bewehrungsarbeiten für das Bauwerk. Bewehrung oder Armierung bezeichnet die Verstärkung von Betonbauteilen zur Erhöhung der Tragfähigkeit. Diese Arbeiten sind vor Ort sehr anspruchsvoll und verlangen vom Team größte Sorgfalt und Präzision. Dieser Umstand ist der besonderen, geschwungenen Form der Tribüne geschuldet.
Die Bauarbeiten werden von der Hamburger Firma Holst GmbH & C. KG ausgeführt. Die Firma Holst ist ein leistungsfähiges, mittelständisches Bauunternehmen, das seit über 140 Jahren in Hamburg und Umgebung erfolgreich tätig ist. Das Unternehmen führt mit einer Stammbelegschaft von ca. 150 Mitarbeitenden technisch anspruchsvolle Bauten im Ingenieur, Hoch-, Wasser- und Stahlbau aus.
Das Bauwerk wird von insgesamt 104 Pfählen getragen. Die Pfähle wurden bis zu 15 m tief in den Boden eingebracht. Dabei kam ein Verfahren, das zur erschütterungsarmen Pfahlgründung im weichen Bodenbereich angewendet wird, zum Einsatz. Herausfordernd für die Baufachleute vor Ort ist die besondere Lage der Baustelle im denkmalgeschützten Bereich des Schlossgartens und die Umgebung mit dem geschützten Uferbereich des Großen Eutiner Sees.
Tag der Offenen Baustelle
Wer sich persönlich von dem Baufortschritt der Tribüne überzeugen möchte, hat dazu am Sonntag, 01. Oktober 2023, von 12 bis 15 Uhr, Gelegenheit. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wir bitten darum, an entsprechende Kleidung und festes Schuhwerk zu denken. Kolleginnen und Kollegen aus unserem Fachbereich Bauen, Stadtentwicklung und Klimaschutz werden Interessierte in Gruppen von 20 Personen direkt zur Baustelle führen und die Maßnahme vor Ort erläutern. Treffpunkt ist vor der Opernscheune. Achtung: es kann zu Wartezeiten kommen.
Hintergrund Tribüne
Die alte Tribüne im Schlossgarten wurde im vergangenen Jahr abgerissen. Die Arbeiten für das Fundament der neuen Tribüne haben Anfang d. J. begonnen.
Die Stadt Eutin und die Eutiner Festspiele arbeiten gemeinsam an dem Projekt „Ersatzneubau Freilichttribüne“.
Die alte Tribüne der Eutiner Festspiele war als fliegender Bau in Form einer Stahlkonstruktion 1976 errichtet worden. Da in den letzten Jahren die jährlichen Instandhaltungskosten stetig gestiegen waren, wurde es nach dieser langen Nutzungszeit nun erforderlich einen Ersatzneubau zu errichten, um den Spielbetrieb aufrecht erhalten zu können.
Die Eutiner Festspiele bestehen seit 1951. In dieser Zeit hat sich das in der einmaligen Umgebung des historischen Schlossgartens gelegene Freilichttheater zu einem überregional angesehenen Festspielort entwickelt. Der künstlerische Erfolg der Bühne führte zu einer nach und nach gewachsenen Infrastruktur. Im Laufe ihres Bestehens hat sich die Freilichtbühne ihren festen Platz in dem Kulturensemble Schloss Eutin erspielt und ist im Zusammenspiel von Schloss, Ostholsteinmuseum, Kreis- und Landesbibliothek und Schlossgarten zu einem unverzichtbaren Bestandteil des kulturellen Angebotes der Region geworden.
Aus diesen Gründen hatte die Stadt Eutin einen europaweiten Realisierungswettbewerb für den Neubau einer Freilichttribüne ausgelobt.
Der erste Preis ging an Prof. Moths Architekten Hamburg mit ISP Ingenieure Hamburg und Hunck + Lorenz Freiraumplanung Landschaftsarchitekten BDLA Hamburg.
Der Sieger-Entwurf zeigt eine Tribüne mit 1.955 Sitzplätzen, die sich als helle, filigrane und dennoch massive Schale präsentiert. Die strukturelle Leitidee des städtebaulichen Konzeptes beschreibt eine Planung „Im Geiste des gestalteten englischen Landschaftsgartens mit der Tribüne als neuen grünen Hügel, der an seinen Rändern in die Landschaft eintaucht und sich in die denkmalgeschützte Umgebung einfügt. Die Sitzstufen und Grünflächen verschmelzen mit der gewählten geschwungenen Form mit der angrenzenden Landschaft.“
Die Stadt Eutin plant den Ersatzneubau der 45 Jahre alten Freilichttribüne als Förderprojekt aus dem Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ und hat dafür bereits Zusagen für eine kräftige Anschubfinanzierung vom Bund erreicht.
Der künftige Betrieb der Freilichtbühne im Schlossgarten ist zwischen den Eutiner Festspielen und der Stadt Eutin vertraglich geregelt.
Weitere Informationen zur Saison 2024 der Eutiner Festspiele gibt es unter www.eutiner-festspiele.de
